1. Einleitung
Leicht zu übersehen steht der Myriameterstein 51 LI am Weißer Bogen in Köln Rodenkirchen, ein steinerner Zeitzeuge am Ufer des Rheins. Seine prächtige Gestalt, aus Ibbenbürener Sandstein gemeißelt, erzählt Geschichten von einer vergangenen Epoche, als der Fluss noch eine wichtige Handelsroute und Grenzlinie war.
2. Historischer Hintergrund
Im Jahre 1808, unter der Herrschaft Napoleons, begann die Errichtung der Myriametersteine entlang des Rheins. Diese steinernen Wegweiser markierten die Entfernung in Myriametern, einer damaligen Maßeinheit, von der Mündung des Rheins in die Nordsee. Der Myriameterstein 51 LI, mit der römischen Ziffer „LI“ für 51 Myriameter (entspricht 510 Kilometer), markiert die Entfernung von Konstanz, dem damaligen Ausgangspunkt der Rheinschifffahrt.
3. Beschreibung des Myriametersteins
Der fast würfelförmige Stein, mit den Maßen 120 x 50 x 50 cm, thront auf einem Sockel und mündet in eine flache, vierseitige Pyramide. Jede Seite des Steins trägt Inschriften, die wertvolle Informationen für Reisende und Historiker liefern.
4. Inschriften und ihre Bedeutung
Die Inschriften auf dem Myriameterstein 51 LI bieten faszinierende Einblicke in die Vergangenheit. Die Landseite zeigt die Nummer des Steins „LI“ und seine Höhe über dem Amsterdamer Pegel („44,901 M. über A.P.“). Die Flussseite hingegen gibt die Entfernung zu den ehemaligen Landesgrenzen an: „147,780 K M“ zur Bergseite (entspricht der Entfernung zur Grenze zwischen Hessen und Preußen) und „213,460 K M“ zur Talseite (entspricht der Entfernung zur Grenze zwischen Preußen und Holland).
5. Bedeutung des Myriametersteins
Der Myriameterstein 51 LI ist mehr als nur ein Wegweiser. Er ist ein Denkmal der Vergangenheit, das von einer Zeit erzählt, in der der Rhein eine wichtige Rolle in der europäischen Geschichte spielte. Er erinnert uns an die Bedeutung von Handel und Transport und an die wechselnden politischen Grenzen, die den Fluss im Laufe der Jahrhunderte geprägt haben.
6. Heutige Bedeutung und Erhaltung
Heute steht der Myriameterstein 51 LI nicht mehr direkt am Rheinufer, sondern am parallel verlaufenden Weißer Leinpfad in Köln Rodenkirchen. Er ist ein beliebtes Ziel für Spaziergänger und Radfahrer, die die Schönheit der Landschaft genießen und etwas über die Geschichte der Region erfahren möchten.
Der Myriameterstein 51 LI ist ein geschütztes Denkmal und wird von der Stadt Köln gepflegt. Regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen sorgen dafür, dass dieser steinerne Zeuge der Geschichte noch viele Generationen lang erhalten bleibt.
7. Fazit
Der Myriameterstein 51 LI ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Vergangenheit und ein wichtiges Kulturerbe der Stadt Köln. Er erinnert uns an die Bedeutung des Rheins und lädt uns ein, die Geschichte dieser Region zu erkunden.
8. Anregungen für weitere Forschung
Der Myriameterstein 51 LI bietet noch viel Potenzial für weitere Forschung. So könnten historische Karten und Dokumente herangezogen werden, um die genauen Standorte des Steins im Laufe der Zeit zu rekonstruieren.
Darüber hinaus könnten weitere Myriametersteine entlang des Rheins untersucht werden, um ein umfassenderes Bild der napoleonischen Vermessung des Flusses zu erhalten.
9. Quellen
- Deutsche Leuchtfeuer: https://de.wikipedia.org/wiki/Myriameterstein
- KuLaDig: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-312711
- Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Myriameterstein